Stellungnahme – zur aktuellen Diskussion um kulturelle Förderung der halle02

„Unser Ziel war und ist, eine gute Balance zwischen Kultur und Kommerz herzustellen und damit beides zu sein: Kultur UND kommerzielles Veranstaltungshaus.“ Die Stadt Heidelberg hat das Gebäude 2011 erworben und saniert es derzeit für 4,5 Mio. Euro, um einen Betrieb auch nach Entstehung des neuen Stadtteils Bahnstadt ermöglichen zu können (Stichwort: Lärmschutz, Energetische Sanierung).

Die Stadt Heidelberg hat das Gebäude 2011 erworben und saniert es derzeit für 4,5 Mio. Euro, um einen Betrieb auch nach Entstehung des neuen Stadtteils Bahnstadt ermöglichen zu können (Stichwort: Lärmschutz, Energetische Sanierung). Darin sehen wir eine große Chance für die Entwicklung des Stadtteils und eine (jugend)kulturelle Bereicherung für die Stadt Heidelberg.

Wir sind ein privat geführtes Veranstaltungshaus, das seit 2002 sowohl kulturell, als auch kommerziell ausgerichtete Veranstaltungen in einem (mittlerweile) städtischen Gebäude durchführt. Wir gestalten unser Programm jeden Monat neu mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Künstlern und Veranstaltungsformaten. Dies erfordert z.B. hohe Personal-Kosten in der Organisation ,Kosten für Künstlergage, GEMA-Gebühren und hohe Werbekosten, da jede Veranstaltung für sich organisiert und beworben werden muss.

Im kulturellen Bereich bieten wir vorwiegend Konzerte und DJ-Veranstaltungen und spezielle auf jüngere Zielgruppen ausgelegte Veranstaltungen an. Im Fokus der Programmgestaltung stehen die Musiker, die ihre eigenen Stücke spielen und auf der Bühne darbieten.

Inzwischen verfügt die halle02 über eine sehr gute Vernetzung mit internationalen und nationalen Künstler-Agenturen. Dadurch wird es erst möglich, dass diese (besonderen) Künstler in unserer Region auftreten. Seien es Bands, wie Bilderbuch, Frittenbude, Brandt Brauer Frick, Bloody Beetroots, Dilated Peoples oder Kaptain Peng! oder DJs wie Modeselektor, Fritz Kalkbrenner, Karl Bartos, Format-B oder Veranstaltungsformate wie z.B. NEON, Cube oder kürzlich erst Dr. Zack’s Wunderkiste .

Bei den kulturellen Veranstaltungen binden wir stets lokale Akteure ein und bieten zusätzliche Formate für lokale Bands und DJs an.
Darüber hinaus veranstalten wir den Alternativen Frühling – ein Festival für Gegenwartskultur, bei dem vorwiegend lokale Kulturschaffende quer durch alle Genres eine Plattform bekommen und Kooperieren beispielsweise mit dem Heidelberger Frühling, dem Chansonfest Schöner Lügen, Poetry Slam oder anderen Kulturveranstaltern.

Für diesen Teil unseres Programms erhalten wir den jährlichen Kulturbeitrag der Stadt Heidelberg in Höhe von 75.000 Euro. Häuser vergleichbarer Größe mit diesem Programmumfang werden deutschlandweit häufig deutlich höher subventioniert.

Im kommerziellen Bereich bieten wir Partys, wie die 90er- oder die Ü30-Party an, und führen Messen/Märkte oder Firmenveranstaltungen (wie Weihnachtsfeiern, kleine Kongresse, Incentives) durch. Hier stehen wir im Wettbewerb mit allen anderen kommerziellen Anbietern in der Region. In diesem Bereich agieren wir ohne Subventionen. Im Gegenteil: Mit diesen Veranstaltungen subventionieren wir unseren kulturellen Bereich zusätzlich mit.

Insgesamt müssen wir für die „sanierte Konstellation“ unser Geschäftsmodell in allen Bereichen weiterentwickeln: Die deutlich höhere Miete und die Rückführung unserer Investitionen erfordern beispielsweise, dass wir unsere Umsätze sukzessive insgesamt auf Dauer um ca. 30% steigern müssen, um das Projekt überhaupt zu finanzieren. Diese Steigerung wollen wir vor allem im Bereich Firmenveranstaltungen realisieren und nicht im Bereich der kommerziellen Partys.

Unser Modell – als Mischung aus kulturellen und kommerziellen Angeboten – haben wir mit Zahlen unterlegt, von einem unabhängigen Wirtschaftsprüfer prüfen lassen und dem Gemeinderat im Vorfeld der Entscheidung vorgelegt. Dieses Modell setzen wir um – und wir sind – unserer Meinung nach – bislang nicht davon abgewichen.

Die Stadt Heidelberg hat in ihr Gebäude investiert und wir als Betreiber müssen künftig eine ortsübliche Miete bezahlen. Zusätzlich müssen von uns getätigte Investitionen in die Innenausstattung getilgt werden. Diese Summen können nur zurückgeführt werden, wenn wir als halle02 neben unserem Kulturauftrag auch wirtschaftlich agieren können. Der Zuschuss in Höhe von 75.000 Euro macht nur ca. 4% des Gesamtumsatzes aus, der erwirtschaftet werden muss. Dabei sind wir stolz, dass unser Kulturanteil deutlich höher ist.

Unser Ziel war und ist, eine gute Balance zwischen Kultur und Kommerz herzustellen und damit beides zu sein: Kultur UND kommerzielles Veranstaltungshaus.

Während der Sanierungsphase können wir insgesamt deutlich weniger Veranstaltungen durchführen als zuvor, sind durch die deutliche Verzögerung (fast ein Jahr) unter enormem finanziellem Druck und können dadurch nicht so viele kulturelle Veranstaltungen durchführen wie wir selbst eigentlich gerne würden. Die Absage des Alternativen Frühlings in diesem Jahr war den Umbaumaßnahmen geschuldet. Zusätzlich mussten wir aus baulichen Gründen auf die Kunsthalle als Ausstellungsort verzichten. Dabei waren Ausstellungen ein wichtiger Teil unserer Kulturarbeit – vor allem auch in der öffentlichen Wahrnehmung.

Die Sanierungsmaßnahmen sind noch nicht abgeschlossen. Aktuell fühlen wir uns am Ende unserer Kräfte, verursacht durch die baulichen Einschränkungen, die finanziellen Belastungen und der Verantwortung für unsere Mitarbeiter.
Wir – das ganze Team – freuen uns schon auf die Zeit „danach“. Dass wir dann wieder deutlich intensiver inhaltlich am Programm der halle02 arbeiten können, um ab Herbst neue spannende Kultur-Formate zu entwickeln.

Wir wollen weiter ein guter Partner für die Stadt sein und für das gemeinsame Ziel einer kulturellen Bereicherung und der städtebaulichen Entwicklung der Bahnstadt gut zusammenarbeiten.
Dafür benötigen wir das Vertrauen aller Fraktionen im Gemeinderat und der am Bau beteiligten Ämter. Wir hoffen sehr, dass es uns nicht wegen einer Veranstaltung entzogen wird.

Die authentische Verbindung von kulturellen und kommerziellen Angeboten in einem und für einen sich neu entwickelnden Stadtteil ist eine große Herausforderung. Wir sehen unsere Public-Private-Partnership mit der Stadt Heidelberg als beispielhaft für die Zukunft und freuen uns auf die gemeinsame Fortsetzung unserer Zusammenarbeit.

Zur Veranstaltung Fashion-Flash am 9. und 10. Juni 2015:

Wir haben uns, bevor wir die Halle vermietet haben, intensiv über den Veranstalter und auch das Konzept kundig gemacht. Die Veranstaltung „Fashion Flash“ fand bereits in über 25 Städten und dabei überwiegend in Stadthallen, Universitätsgebäuden und anderen Veranstaltungshäusern statt. Nach Aussagen des Veranstalters und nach eigener Internetrecherche kam es in keinem Fall zu einem Verbot der Stadt oder zu Problemen im Genehmigungsverfahren. Der Veranstalter agiert seriös und das Konzept richtet sich beinahe ausschließlich an Impulskäufer. Es wird vorwiegend B-Ware bzw. Ware der Vorsaison verkauft. Deshalb haben wir keine Konkurrenz zum Qualitäts-Einzelhandel in der Innenstadt gesehen.

Wir waren sehr überrascht über die Reaktion der Stadtverwaltung:
Die Veranstaltung war seit November 2014 angekündigt. Erst am 29. Mai, also 9 Tage vor der Veranstaltung, kam seitens der Stadtverwaltung die Untersagung.
So kurzfristig hatten wir keine Chance die Veranstaltung abzusagen, ohne schadensersatzpflichtig zu werden. Um die Veranstaltung stattfinden lassen zu können, sahen wir als einzige Möglichkeit, einen Antrag auf aufschiebende Wirkung gegen die „Untersagungsverfügung mit sofortiger Vollziehung“ einzulegen.

Die Stadt bezog sich in der Verfügung pauschal auf das Verbot kommerzieller Verkaufsveranstaltungen. Wir führen jedoch seit Jahren schon regelmäßige kommerzielle Verkaufsveranstaltungen durch, wie etwa den Beatbasar und diverse Flohmärkte (Plattenbörse, Medienmarkt, Babybasar, Nachtflohmarkt). Aktuell bearbeiten wir z.B. eine Anfrage eines Veranstalters, der eine Weinmesse mit Verkauf durchführen möchte. Deshalb haben wir (weiterhin) Widerspruch eingelegt, um Veranstaltungen dieser Art auch künftig durchzuführen zu können, da sie einen wichtigen Teil unseres Geschäftsmodells darstellen.

Die Reaktionen waren für uns auch nach sorgfältiger Prüfung in dieser Vehemenz nicht absehbar. Hätten wir gewusst, was diese Veranstaltung auslöst, hätten wir die halle02 für eine solche Veranstaltung nicht zur Verfügung gestellt.
Künftig werden wir daher auch an keine Outlet-Veranstalter mehr vermieten. Wir haben durchaus Verständnis für das Vorgehen der Verwaltung, auf Beschwerden des Einzelhandels zu reagieren und respektieren auch seinen Schutz.

Wir bitten aber auch um Verständnis, dass wir auf Grund der Kurzfristigkeit und der erheblichen finanziellen Folgen (Schadensersatz) keine andere Möglichkeit sahen, als die Veranstaltung durchführen zu lassen.

Siehe auch Artikel und rege Diskussion (Kommentare) der Rhein-Neckar-Zeitung:

09.06.2015
„Fashion Flash“ in der Halle 02: Stadt Heidelberg verliert vor Gericht
Verwaltungsgericht entschied zugunsten der Halle 02 – Künftig ausgeschlossen oder sogar gemeinsame Konzepte mit dem Handel?

10.06.2015
„Fashion Flash“: Halle 02-Zuschuss überdenken?
CDU und SPD positionieren sich gegen „Fashion Flash“

 

Für das Team der halle02
Felix Grädler, Hannes Seibold
Beï Rückfragen stehen wir gerne zu Verfügung – kontakt@halle02.de

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Gemeinsam stark gegen rechts!

Nicht nur Feiern ist wichtig. Am Samstag heißt es: (h)alle gegen rechts!

  • Diesen Samstag, 20. Januar um 15 Uhr.
  • Schwanenteichanlage, Stadtbücherei Heidelberg.

Aktuelle Infos bei Hamseda Together.