Heizen durch Tanzen (und damit CO₂ einsparen)

Wusstet ihr, dass unsere Tanzfläche sich klimatisch ganz easy an euch anpasst?
Unser Gebäude rund um den Güterbahnhof ist so gut isoliert, dass wir im Winter nicht unnötig viel heizen brauchen und im Sommer nicht künstlich mit einer Klimaanlage runterkühlen müssen. Rund um die halle02 Heidelberg entwickelte sich in den letzten zehn Jahren Europas größter Passivhausstadtteil, die Bahnstadt.

Um bei einem gedämmten Gebäude dann auch die Lüftung möglichst effizient zu betreiben, wurde ein innovatives und sensorgesteuertes Belüftungs- und Heizkonzept entwickelt, das die Besonderheiten des Veranstaltungsbetriebs berücksichtigt und auch die Abwärme der tanzenden Clubgänger:innen nutzt. Insgesamt ist eine Lüftungsanlage mit einem Volumen von 57.000 m³/h (DIN EN 13779 & VstättVO) mit Wärmerückgewinnung in den Güterhallen verbaut.

Und wenn das mal nicht ausreichen sollte, nutzen wir Fernwärme, die mit Holzschnitzeln aus der Metropolregion betrieben wird. Genauer gesagt, funktioniert das Ganze so:

1. Das gesamte Gebäude wurde an die Fernwärme angeschlossen, die mit einem Holz-Heizkraftwerk versorgt wird!
2. Der ehemalige Güterbahnhof wurde mit Warmlufterzeugern ausgerüstet, die vor Beginn von Veranstaltungen den Raum aufwärmen. Damit ist es möglich, die Temperaturabsenkung außerhalb der Nutzungszeit zu nutzen und kurzfristig aufzuheizen. Im Sommer wird die Nachtlüftung im Sommer zur Auskühlung der Räume durch kühle Außenluft genutzt.
3. Während Veranstaltungen ist auf Grund der Personenwärme und der eingebauten Wärmerückgewinnung keine Zusatzheizung notwendig. Wenn also viele Personen im Raum sind, kann auf die Heizung verzichtet werden, da bei weniger Personen durch die Luftqualitätsregelung die Volumenströme reduziert und somit gleichzeitig die Wärmerückgewinnungsgrade weiter erhöht werden. Die warme Abluft wird dafür über einen Wärmetauscher an der frischen und kühleren Außenluft “vorbeigeführt” und wärmt so die Außenluft direkt auf.
4. Die Anlagen werden bedarfsgerecht geregelt. Dazu werden die Luftqualitäten der verschiedenen Bereiche über CO₂-Sensoren gemessen und die Außenluftvolumenströme danach geregelt. Dadurch werden die Energieverluste durch Lufterneuerung auf den notwendigen Wert reduziert und die Wärmerückgewinnung immer im optimalen Bereich gehalten.
5. Es wurde für einen Bereich eine vorhandene Lüftungsanlage aus dem ehemaligen Theaterkino in Heidelberg weiterverwendet.

Wie viel wir da noch an CO₂ verbrauchen, könnt ihr in unserer Klimabilanz erfahren!

Isabell Bauer und Felix Grädler berichten: